Mein Tag

Schweikl, Sylvia - Mein Tag


Mein Tag

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Schwarz ist der Himmel, wie Balsam die Nacht.
Rekapituliere, was hab’ ich heut’ gemacht?
Ich hab’ es geschafft, wie schon seit Tagen,
sinnlos die Zeit mit mir selbst totzuschlagen.
Ich habe gegessen, mich glatt überfressen,
dann war mir nach Speien, denn Ordnung muss sein.

Ich habe getrunken, heute war mir nach Wein.
Und weil eine nicht reicht, zog ich zwei Flaschen rein.
Als Krönung des Tages einen Joint hinterher;
es ist mir gelungen; ich bin bettschwer.
Jetzt kann ich fliegen, jetzt kann ich träumen;
Allen Ängsten entfliehen – ich fühle mich frei.

Längst ist es dunkel, längst Mitternacht,
mit Mühe und Not ist mein Tagwerk vollbracht.
Endlich ein Ende, kann dem Alltag entsagen;
Morgen wird’s anders,... hör’ ich mich noch sagen:
Morgen wird’s besser; eben ganz anders sein;
Ich fang’ an zu leben, oh, das wird fein!

Dem Schicksal sei’ Dank, ich bin ein Optimist.
Ich muss nicht daran zweifeln, dass es wirklich so ist.
Denn wäre ich ehrlich, so wüsst’ ich genau,
ich würd’ nicht mal aufstehen, denn ich bin ja schlau!
Ich müsste mich plagen, um die Zeit tot zu schlagen;
Mit Essen und Trinken in Mitleid versinken
mit mir und der Welt – ach, wie es mir graust!
Oh, nein, das spar ich mir lieber, darum hör' ich jetzt auf!

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