Wir alle stricken...

Wir alle Stricken unser Leben - jeden Tag ein Stück weiter.

Die einen Stricken liebevoll und sorgsam. Man merkt welche Freude es ihnen bereitet, ihr "Lebenswerk" zu gestalten.

Die anderen stricken mühevoll und ungern. Man merkt, welche Kraft es sie kostet, "Leben" jeden Tag neu auf zunehmen.

Manche wählen ein kompliziertes Muster, andere ein ganz schlichtes. Oft ist es ein buntes Maschenwerk - aber ein Stück in tristen Farben.

Nicht immer können wir die Farben selber wählen, und auch die Qualität der Wolle wechselt - mal weiß und flauschig, mal grau und kratzig, und öfter lässt man eine Masche fallen... oder sie fällt ohne dein Zutun - und zurück bleiben Löcher und ein unvollständiges Muster.

Manchmal reißt der Faden - und es hilft nur noch ein dicker Knoten. Wenn wir unser Leben betrachten, wissen wir genau, welche Stellen das sind.

Und oft geschieht es, das einer sein Strickzeug in die Ecke wirft!

Es wird für uns Menschen ein ewiges Geheimnis bleiben, wie viel Lebensfaden uns noch zum Stricken bleibt.

Du hast Nadeln in deiner Hand, du kannst Muster wechseln, die Technik oder das Werkzeug. Nur aufribbeln kannst du nichts - auch nicht ein kleines, winziges Stück.

Möge Dir noch viel Lebensfaden bei guter Gesundheit zu verstricken bleiben!

(eingeschickt von Angela, danke!)

In Anlehnung an "Reine Handarbeit" von Kristiane Allert-Wybranietz

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